Der Blutegel ist eines der ältesten Heilmittel für Menschen und Tiere.
Seine Heilkraft beruht vor allem auf der Wirkung der Substanzen, welche er beim Biss mit seinem Speichel in die Wunde abgibt. Die hauptsächlichen Wirkmechanismen sind Durchblutungsförderung, Gerinnungshemmung, Schmerzlinderung und Entzündungshemmung.
Durch diese Eigenschaften stellen Blutegel eine gute Alternative zur konventionellen Therapie mit Medikamenten dar. Blutegel belasten im Gegegensatz zu Medikamenten die inneren Organe Leber, Nieren und Herz nicht. Sie können deshalb auch bei älteren Tieren gut eingesetzt werden.
Seine Einsatzgebiete beim Pferd sind unter anderem:
- Arthrose und Arthritis
- Sehnenentzündungen / -verletzungen
- Hufrehe
- Hufrollenentzündung
- Gelenkgallen
- Förderung der Wundheilung nach z. B. Operationen
- Blutergüsse
- Zerrungen, Stauchungen
- Mauke
Für eine Blutegelbehandlung benötige ich ca. 1 Woche Vorlaufzeit, da ich die Egel immer frisch bei der Blutegelfarm bestelle.
Kontraindikationen müssen vorab geklärt werden (siehe PDF-Dokument unten). Eine umfassende Aufklärung des Besitzers zu Risiken und Nebenwirkungen erfolgt vor der Behandlung des Pferdes.
Wichtiger Hinweis: Laut Gesetz dürfen Blutegel nur bei Tieren eingesetzt werden, die nicht der Lebensmittelgewinnung dienen.
Nur wenn das Pferd im Equidenpass als "Nicht-Schlachtpferd" eingetragen ist darf eine Behandlung mit Blutegeln erfolgen.
Bei Eintragung als "Schlachtpferd" dürfen keine Blutegel angewendet werden.
Blutegel sind Arzneimittel gemäß § 2 Absatz 1 des Arzneimittelgesetzes. Seit Inkrafttreten des 14. Gesetzes zur Änderung des Arzneimittelgesetzes fallen sie darüber hinaus auch unter den Begriff des Fertigarzneimittels und sind daher seitdem gemäß § 21 AMG grundsätzlich zulassungspflichtig, soweit nicht die Übergangsvorschrift des § 141 Abs. 4 AMG greift. Ihre Anwendung bei Lebensmittel liefernden Tieren unterliegt den Regelungen des § 58 AMG. Da derzeit keine zur Anwendung bei Lebensmittel liefernden Tierarten zugelassene Blutegel verfügbar sind, ist eine eigenständige Anwendung durch den Tierhalter oder Tierheilpraktiker nicht erlaubt.
Blutegeltherapie bei Stollbeule bei Bayerischem Warmblut 19 Jahre:
Die Blutegel wurden ca. 4 Wochen nach Auftreten der Stollbeule angesetzt. Die Stollbeule war bereits verhärtet, eine Punktion durch den Tierarzt dadurch nicht mehr möglich.
3 Wochen nach Ansetzen der Blutegel war die Stollbeule weich in der Konsitenz die Größe noch unverändert.
Nach 8 Wochen war die Stollbeule auf ca. die Hälfte ihrer ursprünglichen Größe zurückgegangen.
Aktuell wurden im Oktober nun noch mal 2 Blutegel angesetzt, um noch einen weiteren Rückgang des Umfangs zu erreichen.
3 Wochen nach der letzten Behandlung hat sich der Umfang der Stollbeule nochmals bemerkenswert reduziert. Die Stollbeule ist nun nicht mehr zu sehen, sie ist nun nur noch als nahezu vollständig entleerter Hautlappen spürbar.